Vom Chaos zur Klarheit: Wie Yoga und Energiearbeit mein Leben mit ADHS verändert haben
Willkommen zu meinem Blogartikel, in dem sich alles um eine sehr persönliche Reise dreht. Hier wird es nicht nur um die „Lösungen“ für Herausforderungen mit ADHS gehen, sondern vielmehr um meinen Weg, meine Erfahrungen und die Erkenntnisse, die ich auf diesem Weg gewonnen habe. Mit Anfang 30 wurde bei mir ADHS diagnostiziert, und plötzlich ergaben viele Aspekte meines Lebens Sinn. Dieser Artikel markiert den Beginn einer Reihe von Beiträgen, in denen ich erzählen möchte, wie alles begann, wo ich momentan stehe und was möglicherweise noch vor mir liegt. Es wird persönlicher werden, und ich möchte dich einladen, mich auf dieser Reise zu begleiten.
Hier wird sich einiges ändern. Es wird persönlicher werden, weniger Asanas, mehr leichter leben mit ADHS mit dem Fokus auf Frauen. Ich möchte dich mitnehmen auf meine Reise. Ich möchte dir erzählen, wie alles begann wo ich im Moment stehe und was vielleicht weitergehen kann. Auch wenn mein Weg früh begann, bin ich noch lange nicht am Ende. Aber auf diesem Weg habe ich schon sehr viel gelernt. Ich habe viele Methoden ausprobiert, viele hacks angewandt, ich habe viel hinterfragt, ich habe viel geschrien, gelacht und geweint.
Dieser Artikel macht den Anfang. Hier geht es noch gar nicht so sehr um die „Lösungen“, sondern ich möchte erstmal ein bisschen von meinem Weg erzählen. Die meisten Erkenntnisse dazu kamen erst nach meiner ADHS-Diagnose.
ADHS und Yoga – eine ungewöhnliche Freundschaft
Ich habe ADHS. Das Sagenumwobene Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit Hyperaktivität. Jetzt mit Anfang 30 ergibt vieles Sinn und die Puzzleteile fallen zusammen. Bis vor kurzem habe ich nie hinterfragt, warum ich eigentlich immer beim Yoga geblieben bin. Denn im Grunde, so scheint es von außen, ist es nicht gerade das, was ein ADHSler gut kann. Aber im Yoga sagt man, dass die Asana die man vermeidet, die ist die man braucht.
Für mich war es auch so. Schon von klein an habe ich Schlafprobleme. Einschlafen, durchschlafen, lange schlafen. Mit dem Aufstehen hatte ich nie Probleme, da bin ich schnell energetisiert, wach und voller Tatendrang. Außer in meinen 20ern nach einer durchzechten Nacht. Da fiel das Aufstehen oft schwer und mühsam.
Zurück zum Schlaf. Mir fiel es immer sehr schwer abzuschalten und habe die Menschen beneidet, die einfach so einschlafen und sich entspannen können. Oder die immer neue Filme und Serien gucken können, statt immer dasselbe. Als Kind habe ich viel Hörspielkassetten gehört. Erste Seite, umdrehen, zweite Seite, umdrehen und wieder von vorne. Stundenlang. Ich könnte irgendwann rückwärts mitsprechen, weil ich es ad absurdum gehört hatte.
Ich konnte also sehr schwer abschalten. Konzentration und Fokus waren Fremdworte für mich. Was kein Fremdwort ist, ist der berühmte „Flüchtigkeitsfehler“. Fehler, die man macht, obwohl man es besser weiß, aber in meinem Fall aus Impulsivität und mangelnder Konzentration trotzdem falsch macht. Diktate schreiben war ein Horror. Danach hätte ich eigentlich nach Hause gehen müssen, weil ich dann nur noch aus dem Fenster stieren konnte. Wie oft ich so tief in Gedanken war, dass ich mich richtig erschreckt habe, wenn ich angesprochen wurde und den letzten Satz wiederholen sollte, den ich natürlich überhaupt nicht gehört hatte.
Dafür konnte man bei mir meist sehr schlecht abschreiben, weil meine Texte immer sehr nach mir klangen. Besonders bei Themen zu denen ich eine Meinung hatte. Wurden die vom Abschreiber vorgelesen, war allen klar, dass die Person das unmöglich selbst geschrieben hatte.
Wie du allein an diesem Text merkst, springe ich von Thema zu Thema. Scheinbar willkürlich. Aber für mich ist es die Sinnvolle Reihenfolge. Alles bedingt alles. Kein Lebensbereich ist nicht betroffen. In jedem Aspekt meines Seins, spielt ADHS eine Rolle. Entweder durch die Neurobiologische Struktur an sich, oder durch die Erfahrungen die ich damit gemacht habe. Die Erlebnisse, die Zurechtweisungen, die Schuldgefühle, die Wut, die Verzweiflung, die Tagträumereien, die Überreizung, das Gefühl nichts zu können, das einem alles aus den Fingern gleitet, das Gefühl „Warum können die das, nur ich nicht?“. Das ist für viele Frauen mit ADHS der Alltag und war für uns als Mädchen mit ADHS oft anstrengend.
Ich hatte oft das Gefühl Alleine zu sein und Alleine dazustehen mit meinen Themen. Denn Sätze wie „entspann dich doch einfach.“ Oder „versuche doch einfach nicht zu denken“ oder „schlaf doch einfach ein“ sind so hilflos und bringen dich dermaßen schnell auf die Palme, Jonathan Swift wäre beeindruckt.
Entspanne dich doch einfach oder versuche doch einfach nicht zu denken.
Beim Yoga fand ich, ohne aktiv danach gesucht zu haben, eine Antwort und eine Herangehensweise das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen. Nicht nach Links oder Rechts zu schauen, sich nicht mit anderen zu vergleichen, zur Ruhe zu kommen in mir und aus mir heraus. Den Körper zubewegen ohne Laute Musik, ohne Vorurteile, ohne Bewertung und ohne Druck. Jede für sich und doch wir alle gemeinsam. Mit 15 eine Offenbarung.
Die Energiearbeit hat das nur vertieft und mir noch handfestere Tools gegeben, die in meinen Augen richtig was bewirken. Ich glaube nicht, dass sie ADHS heilen und das man frei davon sein kann. Aber man kann lernen sich auf sich selbst zu verlassen, das eigene Leben so zu gestalten, wie es zu einem passt und nützlich ist. Oder sagen wir so: Meiner Erfahrung nach kann man das. Und ich bin auch nicht am Ende und alles ist itzy-glitzy. Aber ich will einfach nicht akzeptieren, dass man sich nicht verändern kann. Das hat mich schon immer angetrieben. Ich wollte nicht akzeptieren, dass das Leben so schwer sein muss, dass es nicht auch leicht und schön sein kann. Ich wollte nicht einsehen, dass ich so bleiben muss, sondern dass ich mich verändern kann, wenn ich das will. Und ich wollte. Und ich habe.
Ausblick in die Zukunft
Hier wird es weiterhin um Yoga und Energiearbeit gehen, weil daher hauptsächlich die Tools kommen, die ich verwende und die mir am meisten helfen. Der Fokus wird mehr auf Frauen mit ADHS legen, weil das zu meinem Alltag gehört und ich anderen Frauen unterstützen möchte, ihren eigenen Weg zugehen mit ihrer ADHS und ein selbstbestimmtes, schönes Leben zu führen.
Mein Weg mit ADHS ist noch lange nicht zu Ende, aber ich habe bereits viel gelernt und wichtige Werkzeuge für mich entdeckt. Yoga und Energiearbeit haben mir geholfen, mich selbst besser zu verstehen und mein Leben selbstbestimmt zu gestalten. Es war nicht immer leicht, aber ich habe nie akzeptiert, dass das Leben dauerhaft schwer sein muss. Veränderung ist möglich, und ich hoffe, dass meine Erfahrungen anderen Frauen mit ADHS Mut und Inspiration geben können. Gemeinsam können wir Wege finden, ein erfülltes und schönes Leben zu führen, das zu uns passt. Das ist erst der Anfang, und ich freue mich darauf, weiterhin meine Erkenntnisse und Methoden mit dir zu teilen.
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